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heiligen AbendMahls Theilhaftig. Nun dachte ich, den Himmel auf Erden zu haben; allein, ich muste mich noch beßer kennen lernen, was für ein armes Wesen ich ohne des Heilands Gnade u. Erbarmen sey, u. wurde dadurch sehr kleinlaut. Ich hielt mich aber doch an meinem blutigen Versöhner, der mich auch Seine Gnade u. Seinen Frieden immer wieder fühlen ließ, wenn ich mich vor Ihm beugte. Ich blieb bis 1751. in Ebersdorf, da ich auf erhaltene Erlaubniß, d. 8. ten Aug. in Herrnhuth ankam. Hier wurde ich von der gnädigen Frau Gräfin v. Zinzendorff in ihre Dienste genommen.“ So weit des seeligen Bruders Aufsatz:

In diesem Dienste blieb er noch etliche Jahre war auch auf einige Zeit im Dienst des damaligen Paedagogio zu Groß Hennersdorf. Nachher nahm unser lieber Graf Heinrich (d. XXVIIIte.) ihm in seine Dienste. Wegen seiner Zunehmenden Schwachheit, wozu ein anhaltender Husten kam vergönnte ihm seine liebe Herrschaft im vorigen Jahre ins Chorhaus zu ziehen. Er verbrachte da seine Zeit recht vergnügt, u. besuchte, so lang er nur konnte die Versammlungen fleissig. Am 5ten Nov. 73. muste er sich ganz legen, u. äußerte daß er nun balde das Stündlein erwarte, da ihn sein treuer Heiland zu sich holen werde. Am 11. ten sagte er zu seinem Chor-Helfer mit Thränenden Augen, daß

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 391. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/395&oldid=- (Version vom 10.9.2024)