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zu Zeit immer beßer kennen. Anno 66. d. 10tn Merz wurde sie Acoluthen u. zu Ende des Jahrs nahm unsre liebe Comtesse Gräfin Agnes sie zu ihrer Bedienung zu sich, bey welcher sie 7. Jahr lang bis an ihr Ende war. Sie bewieß sich die ganze Zeit als über, so wol zu Hause, als auf den verschiedenen Reisen mit ihr, als eine Magd des Heilandes. Zu Ende des Jahrs 1769. bekam sie einen Husten der endlich die Gelegenheit zu ihrer seeligen Auflösung wurde. Im May. 1772. reiste sie mit ihrer Herrschaft, weil selbige, da ihr die Reisen jederzeit sehr gut zu gesaget, kein Bedencken fand, sie dis malen wieder mit zu nehmen, von Herrnhuth über Holland nach England.

Diese Reise schien Anfangs auch einen guten effect zu haben, allein nach u. nach vermehrte sich in England ihre Kranckheit, u. sie wurde immer schwächer. Doch erholte sie sich so weit daß sie 1773. zurück nach Zeist kommen konnte. Hier schien es anfangs, als wenn sie sich etwas beßerte. Allein bald nach dem Genuß des heiligen AbendMahls, da sie mit auf dem Saal war wurde sie zu sehens schwächer, u. der Heiland präparirte sie in der Stille auf ihren Heimgang. Sie äußerte sich in einem Brief davon folgender maaßen: Der Heiland hat in aller Stille seit ich hier bin, in mir darauf gearbeitet,

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 386. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/390&oldid=- (Version vom 9.9.2024)