Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/387

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Herzens-Zustand auf zu decken. Er erbarmte sich auch über mich, u. ließ mich meine Gnadenwahl in Seinem Wunden lesen. Ich wurde gebeugt u. klein, u. will nun sonst nichts wißen, als daß ein Lamm geschlachtet war.“

So weit seine eigene Nachricht:

Er ging von der Zeit seinen Gang stille u. selig fort, dachte gering von sich, u. nahm zu in kindlicher Bekanntschaft mit dem Heiland. Bey seinen Hausleuten u. Nachbarn war er als ein Kind des Friedens legitimiret, u. er hatte die Freude, daß verschiedene in seinem Hause mit dem Heiland u. den Brüdern bekannt wurden u. gediehen. Als sein Sohn, ein junger Mensch noch lebte u. Bruder Betschler u. noch mehrere Brüder bey ihm wohnten, war sein Haus ein rechtes Friedenshaus. Er hing dem Heiland u. dem Brüder Volcke treulich an, u. ließ sich von den Versammlungen nichts abhalten, bis 2. vor 2. Jahren ein Blutsturtz ihn sehr entkräftete. Endlich wurde er ganz Bettlägerig, u. sehnte sich nach seiner Auflösung. Der liebe Heiland hatte ihn vor etlichen Jahren einen tüchtigen u. treuen Gesellen zu geführt, der auch den Heiland lieb gewann, u. dem unser seeliger Bruder seine ganze Werckstatt mit allem Geräthe u. guter Kundschaft übergab. Nun war er aller irrdischen Sorge

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 383. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/387&oldid=- (Version vom 9.9.2024)