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so einem Kinde, wie ich es aus den Nachrichten von andern hörte, zu machen, u. mein Herz mit seinem Blute zu besprengen; aber es hatte keinen Bestand. Anno 63. d. 25ten Merz kam ich ins Mädgen-Chor. Da lag es mir an, mich den lieben Heiland ganz zu ergeben, u. bat Ihn in diesen Jahren besonders über mich zu halten u. mich recht selig zu machen. Es ging auch eine Weile ganz gut, aber es war nichts bleibendes. Doch schenckte der Heiland mir die Gnade, am 26. ten Dec. a. e. in die Gemeine aufgenommen zu werden, da ich einen Bund mit Ihm machte, Seine zu seyn mit Leib u. Seele. Im folgenden Jahre hatte ich auch die Gnade zum AbendMahl mit der Gemeine zu gelangen. Ich ergab mich dabey als die ärmste Sünderin dem Heiland zum Eigenthum, u. hatte darauf eine recht seelige Zeit u. lernte mich immermehr als eine Grund verdorbene Sünderin kennen. Ich kan es dem lieben Heiland nie verdancken, was für Barmherzigckeit u. Treue Er in diesem Chore an mir gethan, u. ich will, wenn ich zu Ihm komme Seine durchgrabne Füße mit Tausend Thränen küßen.

Am 4. ten May. 1770. kam sie ins ledige Schwestern-Chor, u. sie wandelte in demselben dem Heiland zur Freude u. Ehre. Ihre tägliche Unterredungs Stunde mit dem Heiland, war ihr zum besondern

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/382&oldid=- (Version vom 6.9.2024)