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bekümmert waren; so ging mein Mann einmal in die Versammlung, um zu sehen, wies da zu ginge. Da kam Ihn der Heiland auch ans Herz; ich aber behielt noch immer eine Wiedrigkeit gegen die Sache. Darüber kam ich endlich ins Nachdencken; ich wurde kräftig gerührt, u. kriegte den Sinn, mich von ganzen Herzen zu bekehren. In der Zeit bewieß sich der liebe Heiland öfters sehr kräftig an meinem Herzen; aber mein eigengerechtes Wesen machte mir viel Noth u. Unruhe, weil ich nicht als eine Sünderin zum Heiland kommen wollte. Der heilige Geist aber brachte mich nach u. nach auf mein tiefes Verderben. 1756. krigten wir den ersten Besuch aus der Gemeine, das war der liebe Bruder Buttler. Anno 1758. wurde mein Mann sehr schmerzhaft kranck. Dieses war nicht nur ihm, sondern auch mir eine Gelegenheit uns dem Heiland ganz zu ergeben. 1760. ging er selig heim. 1761. kam ich mit meinen Kindern zu unsrer großen Freude hier in Ebersdorf an. Wie mir bey den ersten Anblick der Gemeine war kan ich nicht beschreiben. Der heilige Geist nahm mich in die Arbeit, u. zeigte mir die Feindschaft gegen den Heiland, u. den Unglauben, da ich mir vor Angst meines Herzens keinen Rath wuste. D. 22.tn Jul. ej. a. trat mir der blutige Heiland

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 375. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/379&oldid=- (Version vom 5.9.2024)