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hier u. zwar zu ihrem besonderen Segen. Etliche Tage drauf kriegte sie nebst ihrem Mann u. 2 Kindern die Masern. In der Nacht da sie heimging betete sie beständig zum Heiland. Als ihr Mann, der selber sehr schwach war, das jüngste Kind zu ihrem Bette brachte u. sagte: Siehe, da liegt deine Mutter sehr kranck, vielleicht geht sie bald zum Heiland, sahe sie das Kind an u. sagte: Ja wohl, ich bin deine sehr sündige Mutter, es ist gar nichts gutes an mir. Lieber Heiland! erbarme Dich meiner, vergib mir alle meine Sünden, wasche mich mit Deinem theuren Blute u. mache mich fertig! Am 11tn July ersuchte mich /: schreibt Bruder Friedrich Schmidt :/ der Oberrichter, 2 Gefangene in Salem, welche um ihre Seligkeit verlegen wären, zu besuchen, welches ich auch am 12tn that. Ich fand sie in großer Verlegenheit, sowol über die Folgen ihrer bösen Thaten, als über ihre Seligkeit u. wieß sie zum Heiland als dem einigen Helfer u. Versöhner ihrer Sünden. Sie weinten bitterlich u. baten mich beym Abschied, sie doch ja wieder zu besuchen, welches ich ihnen auch versprach.

Am 7tn Aug. genoß der alte Bruder Georg Avis u. die ledige Schwester Sarah Gill zum erstenmal mit uns das heilige Abendmahl.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/300&oldid=- (Version vom 16.5.2024)