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noch bereit; denn ich gehe gewiß verloren. Ich wieß sie zum Heiland, welcher allein sie könne u. wolle selig machen u. von Sünden mit Seinem Blute waschen u. verließ sie mit dem herzlichen Wunsch: daß Er Sich ihrer Seele erbarmen möchte. D. 4tn May hatten unsre ledigen Schwestern einen seligen Tag u. der Bräutigam ihrer Seele bekannte Sich fühlbar zu ihnen. Am Himmelfahrtstage d. 20tn war ein seliger Gottes Friede in unsern Versammlungen zu fühlen. Wir erbaten uns mit weinendem Herzen des Vaters Segen, des Sohnes Nähe u. des heiligen Geistes Pflegen bis an unserer Tage End. D. 6tn Juny war das Begräbnis der Societäts-Schwester Elisabeth Linmeyerin. Sie war seit einem halben Jahre in einer besondern Gnadenarbeit u. ist oft mit nassen Augen aus den Versammlungen nach Hause gegangen. Als sie sich den Sontag vor Himmelfahrt fertig machte in die Predigt zu gehen u. ihr Mann zu ihr sagte: Du wirst heute kaum die 8 Meilen in der Hize zu Fuße gehen können, antwortete sie: Ich will gehen u. genießen so lange als ich kan; vielleicht kriegen wir auch die Masern u. dann können wir eine Weile nicht gehen. Sie kam also u. war auch noch mit ihrem Mann am Himmelfahrtstage

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/299&oldid=- (Version vom 16.5.2024)