Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/259

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

solches nicht länger erlaubte u. er ganz bettlägrig wurde. – – Von seinen lezten Stunden gibt seine Wittwe folgende kurze Nachricht: Er hatte ein sehr hartes aus zehrendes Fieber u. war 6 Monat kranck; Anfangs hielt er noch ein paar mal das heilige Abendmahl als er aber auch dieses nicht mehr vermochte, that es ihm sehr wehe, denn Er hatte die Neger sehr lieb u. es war ihm jederzeit ein Vergnügen, wenn er ihnen was von ihrem Erlöser sagen konte. In seiner Kranckheit war er sehr geduldig u. für die Pflege, die er genoß, danckbar, Am 24tn Febr. 1773 früh, ließ er die Deutschen Geschwister zu sammen kommen u. sagte: ich werde heut oder morgen zum Heiland gehen, am liebsten aber wäre mirs heute. Bittet Ihn doch, daß Er mich bald zu Sich nehme, u. wenn wenn ich heimgegangen bin; so laßet ja mein Begräbniß simpel seyn; denn ich habe jederzeit die Simplicitaet geliebt. Die armen Neger habe ich sehr lieb gehabt u. dem Heiland manches Thränlein ihrentwegen vorgeweint, Ihm aber nun alles in Seine Hände gegeben u. Ihn gebeten, sie zu segnen. Zu mir sagte er noch besonders: Halte dich nur immer

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/259&oldid=- (Version vom 24.4.2024)