Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/219

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

von der Loge zur Feyer der Christnacht, welche erst von den Kindern u. dann von den Erwachsenen seliglich begangen wurde. Die folgenden Tage wurden sodann gleichfals mit Loben u. Dancken für die heilige Geburt unsers lieben HErrn zugebracht.

D. 30tn in der Frühstunde sagte Bruder Simon: Meine Lieben! Wir haben dieser Tagen manches tröstliche Wort von des Heilands Menschwerdung, Leiden u. Blut vergießen gehört; was denckt ihr, was hat wol den Heiland bewogen, in solche Noth, ja gar in den Tod zu gehen? nichts als seine große Liebe u. Erbarmen gegen uns arme Menschen, weil wir an Leib u. Seele ganz verdorben waren, u. uns selbst nicht helfen konnten. So laßt uns nun alle Tage als Krancke zu Ihm, zu unserm Arzte gehen, u. sein Blut u. Wunden als unsre Arzeney brauchen, denn Er allein kan uns gesund u. selig machen. D. 31tn Dec. In der Frühstunde wurden die Geschwister ermahnet, ein jedes für sich alleine mit dem Heiland über seinen Gang im verfloßenen Jahre aus zu reden, sich absolvieren u. aufs neue Segnen zu laßen. Abends machten zuerst die Kinder u. dann die Erwachsenen den seligen Beschluß des Jahrs mit dancken für alles Gute, das

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/219&oldid=- (Version vom 24.3.2024)