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hält, Er ist mein u. ich bin Seine Elende, ja recht Elende Sünderin, die Er aber in Gnaden angesehen hat. Hier hemmten die Thränen die Worte. Uns war bey dieser Unterredung recht wohl, u. man konte fühlen, daß es ihr von Herzen ging.

Nach einem beweglichen Abschied reisten wir d. 7tn nach Rendsburg u. so weiter nach Cappeln, wo wir uns 9 Tage aufhielten u. in der Nähe des Heilands recht vergnügt beysammen waren.

D. 18tn muste ich daselbst, im Beyseyn der beyden Prediger Brüder Viel u. Zur Mühlen, die gewöhnliche Versamlung halten, wobey auch die Frau v. Dewiz u. die Fr. v. Bukhagen nebst ihrer Tochter zu gegen waren. Ich redete mit einem armen aber warmen Herzen über die Loosung, wozu sich der Heiland kräftig bekannte, daß Augen u. Herzen übergingen; insonderheit hatte es auf die Fräulein eine solche Wirckung, daß ihre Augen den ganzen Abend nicht trocken wurden.

Nachdem wir noch an einigen Orten zum Segen besucht hatten, kamen wir d. 31ten wieder nach Mohrdyk, wo wir d. 1tn Aug. vielen Besuch von den Geschwistern hatten, u. sich herzlich u. Sünderhaft mit uns unterredeten. Die gewöhnlichen Gelegenheiten waren besonders begnadigt, davon wir recht Herzerfreuliche Aeußerungen, zum Preise des lieben Heilands hörten. D. 2tn gingen wir nach Glückstadt, wo uns die Geschwister herzlich

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/184&oldid=- (Version vom 26.2.2024)