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D. 27tn nachdem ich noch viel mit den Eskimos über ihr ewiges Wohlseyn geredet u. sie ermahnt hatte, vor allen Dingen friedlich unter sich selbst zu leben u. oft daran zu dencken, daß ihr Schöpfer Mensch geworden sey u. sie vom Bösen erlöset habe; fuhren wir weiter D. 28tn segelten wir bey den Winterhäusern in Nachwack vörbey; es waren aber keine Leute da sondern nur viel Hunde. Wir segelten daher weiter in die Bucht hinauf wo sie auf Lachs Fang standen. Die Männer waren aber nicht da u. die Weiber wollten daher vor uns fliehen; kamen aber wieder zurück, als sie sahen, daß 2 Kajacke bey uns waren. Ich ließ mich gleich ans Land sezen.

Keiner unter ihnen hatte einen Europäer gesehen, aber meinen Namen wußten sie alle. Ich prieß ihnen die Liebe des Heilandes an u. sagte: daß der Hauptzweck von unserm Besuch sey, ihnen diese zu verkündigen. Das ist ihnen aber eine fremde u. wunderliche Sprache; sie wißen nicht, was sie dazu sagen sollen.

Daß sie schlechte Menschen sind, ist ihnen ein Gräuel zu hören; denn sie dencken, wenn sie mir das zugestünden, daß sie nichts taugten: so würde ich sie nicht lieb haben.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/160&oldid=- (Version vom 29.1.2024)