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Brüdern, daß die Eskimo glaubten, es wohne hier im Lande drinnen beständig eine alte Frau, die über die Landthiere u. besonders über die Renthiere regiere u. sie alle mal heraus schicke, wenn die Eskimo deren benöthigt sind. Wenn sie daher keine Thiere sähen, so rufen sie der alten Frau zu Käit, käit d. i. Komm her, komm! Wir sind hungrig. Bey dieser alten Frau sollen viele Seelen der Verstorbenen seyn u. mit ihr auf die Jagd gehen. Sie nennen sie Sapergucksoack u. ihren Mann Torngarsock, der auf dem Waßer wohnt u. alle Waßerthiere beherrsche. Der gebe den Innuit Wallfische, Seehunde u. dergleichen. Wenn sie nun Hungers Noth u. Mangel an Seehunden leiden, so rufen sie ebenfalls mit gewaltigem Lerm zum Torngarsock um Seehunde. Der Attuguna wars bey der Erzehlung selbst lächerlich u. sie schien es nicht glauben zu können. Darauf wurde ihr die Geschichte von der verdienstlichen Menschwerdung u. Tod des Heilands verkündigt. Das Land haben die Brüder eben so gefunden, wie es bey Nain ist. An verschiedenen Stellen war das Holz fast ganz umgefallen u. was noch stand

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/115&oldid=- (Version vom 1.12.2023)