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Gott sey dir gnädig!
Füll uns, wir sind ledig.

folgendes:

Wir können einander nichts lieblichers u. seligers zurufen, als wenn wir zu einander sagen: Gott sey dir gnädig! Wenn wir die Connexion unsrer Loosung ansehen, so ist sie aus der lieblichen Geschichte des Josephs genommen. Er war von seinen Brüdern nach Egypten verkauft worden, u. da dieselben hernach in ihrer Noth zu ihm kamen, Korn zu kaufen; befahl er ihnen, nicht wieder zu kommen, ohne seinen Bruder Benjamin mitzubringen. Als derselbe nun kam u. Joseph ihn erblickte, so entbrannte sein Herz u. er sagte zu ihm: Gott sey dir gnädig! sein Herz that sich gegen ihn auf.

So, lieben Geschwister, thut sich auch das Herz der Gemeine, das Herz der Brüder u. der Diener der Kirche gar oft gegen einen einzelnen Bruder auf, daß man ihn mit einer ganz eigenen Empfindung dem Heyland empfiehlt u. segnet.

Wir haben nun hier 2 Brüder vor uns, die ein solches Object

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/409&oldid=- (Version vom 21.6.2024)