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Wir sehnen uns aber gleichwol darnach, auch einmal der Gnade theilhaftig zu werden, Ihn mit unsern Augen zu sehen, Seine Worte aus Seinem Munde zu hören u. die Wunden, an die wir gläuben, ja Ihn selbst mit unsern Händen zu betasten. Und da wir wißen, daß es uns auch so gut noch werden wird, so wollen wir indeßen fleißig im Geiste nach Ihm blicken u. uns durch den heiligen Geist Seine Marter-Gestalt täglich vormahlen laßen. Bey alledem, daß Er wahrhaftig in unsrer Mitte wandelt u. uns auch die Verheißung gegeben hat: „Selig sind die nicht sehen u. doch gläuben“, wandelt uns freylich oft ein Heimweh nach Ihm an, weil wir doch jetzo auf gewiße Weise abwesend von Ihm sind; aber unser liebe HErr hat nach Seiner Liebe zu uns etwas vor Seine Gemeine erfunden, das unser Heimweh stillt, unsern Warte-Schmerz erträglich macht u. unser Herz, Seel und Hütte überschwänglich tröstet. Das ist das heilige Sacrament, das Er vor Seinem Hinscheiden eingesezt

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: Gemein-Nachrichten 1765,1. , Herrnhut 1765, Seite 359. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/367&oldid=- (Version vom 16.5.2024)