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Aussicht genommen habe, unter die er dann aufgenommen werden könne.

In List stiegen Bedenken auf. Er mochte sich jetzt wohl sagen, daß Leipzig noch nicht der Ort sein werde, wo er, wie er gehofft und ersehnt, rüstig und nachhaltig für die Verfolgung seiner Lieblingsaufgabe, der Hebung der deutschen Industrie und der Einführung von Eisenbahnen, arbeiten könnte. Wie hätte er das letztere besonders besser vermocht, als wenn er eine Stellung im zukünftigen Directorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahncompagnie hätte finden können? — Eine oberste Stelle brauchte dies nicht zu sein. Er selbst sagte: „Klugheit und Bescheidenheit verbieten mir, eine leitende Stelle anzunehmen, selbst wenn sie mir angeboten würde. Man hatte ihm wiederholt zugesichert, daß er bei dem Directorium beschäftigt werden solle, da doch schon seine Erfahrung und seine Kenntnisse diese Rücksicht erforderten; durch die Nichtaufnahme in das Comité wurde ihm aber die Aussicht auf Erfüllung dieser Zusage und Hoffnung sehr getrübt, um so mehr, als er zu einer Sitzung, die das neugewählte Comité abhielt, schon nicht mehr mit herzugezogen wurde.

Er überwand aber seine Enttäuschung und nahm die auf ihn gefallene Wahl als Ausschußmitglied an. „Sollte ich“, so schrieb er später, „durch die Nichtannahme beweisen, daß nur persönliche Gründe mich zu meinen Vorschlägen bestimmt hätten? Sollte ich die große Sache aufgeben aus blos persönlichen Rücksichten? Hatte ich ihr nicht schon Jahre geopfert, war ich nicht ihretwegen mit meiner Familie über Land und Meer gekommen, und war denn eine Möglichkeit oder nur eine Wahrscheinlichkeit, daß meine bescheidenen Wünsche und Hoffnungen abgewiesen werden könnten?“ — List stellte nach wie vor mit derselben Spannkraft des Geistes dem Comité seine Kräfte zur Verfügung, und wir erkennen auch hier wieder sogleich sein geniales Wirken und sein meisterliches Geschick, die öffentliche Meinung für die Ausführung des Eisenbahnprojectes zu gewinnen und rege zu erhalten. Von Anfang an hatte er sich gesagt, daß, wenn die einmal im Fluß gekommene Eisenbahnsache frisch vorwärts gehen solle, es nothwendig sei, das Publicum immer über den Stand derselben auf dem Laufenden zu erhalten und daß durch solche Berichte auch über die Grenzen des Unternehmens hinaus weiter für die Eisenbahnen gewirkt werden könne. Der Vorschlag List’s wurde allseitig angenommen. Und so sehen wir denn List mit demselben Eifer und mit derselben

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Robert Krause: Friedrich List und die erste große Eisenbahn Deutschlands. Leipzig 1887, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedrich_List_und_die_erste_grosse_Eisenbahn.djvu/22&oldid=- (Version vom 18.8.2016)