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Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 7

ebenfalls geeignet, das Wohl des Deutschen Reiches zu gefährden und feindlichen Regierungen Vorschub zu leisten. Ich bin jedoch der Überzeugung: dem Hentsch hat die amtliche Kriegsverpflegungstabelle vorgelegen. – Verteidiger R.-A. Dr. Samter: Der Herr Sachverständige hat mir gesagt, daß auch die Angaben des Hentsch über die Kriegsstärke des deutschen Heeres teilweise falsch sind. Ich ersuche deshalb den Herrn Sachverständigen, zu sagen, was im Eberstein und was in den Arbeiten von Hentsch falsch ist. Falsche Angaben können doch einer fremden Regierung nichts nützen? – Sachverständiger: Die vom Herrn Verteidiger gestellte Frage kann ich in öffentlicher Gerichtssitzung nicht beantworten. – Auf Antrag des Oberreichsanwalts, Dr. Frhrn. v. Seckendorff beschloß der Gerichtshof, für diesen Teil der Verhandlung den Ausschluß der Öffentlichkeit. – Die nichtöffentliche Verhandlung dauerte etwa 1½ Stunden. Auch am folgenden Tage wurde zunächst unter Ausschluß der Öffentlichkeit verhandelt. – Nachdem die Öffentlichkeit wiederhergestellt war, verlas der Vorsitzende ein Gutachten des Kriegsministeriums über die gestern erwähnten Briefe, die Kraszewski im Sommer 1879 von Florenz an Adler geschrieben, in denen er bekanntlich alle Einzelheiten über den Truppenaufmarsch nach der Westgrenze verlangte. Das Gutachten ging dahin, daß alles das, was K. von Adler zu wissen verlangte, ganz besonders über die Konstruktion und Versuche des Repetiergewehres, über die Brauchbarkeit der in Deutschland erfundenen Eisenbahnbrücke in Kriegsfällen, Mitteilungen über die Leistungsfähigkeit der Patronen u. dgl. m. nur durch groben Vertrauensbruch in die Öffentlichkeit gelangen konnte, „denn all diese Sachen werden streng sekret behandelt; ihre Veröffentlichung ist geeignet, das Wohl des Deutschen Reiches zu gefährden, und könnten einer fremden Regierung bei Ausbruch des Krieges von großem Vorteil sein. – Die Sachverständigen Major Perthes, Major v. Goßler und Major Erffling bestätigten

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Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 7. Hermann Barsdorf, Berlin 1912, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedlaender-Interessante_Kriminal-Prozesse-Band_7_(1912).djvu/22&oldid=- (Version vom 15.3.2023)