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Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 7

Gesicht zurück, machte mir von dem erhaltenen Auftrag Mitteilung mit dem Bemerken: es freue ihn, den Auftrag erhalten zu haben, er werde ihn schon zur Ausführung bringen. Ich dachte nun darüber nach, auf welche Weise es am besten möglich sei, das Verbrechen zu vereiteln. Ich hoffte aber ganz bestimmt, die Sache würde nicht zustande kommen, da das Geld nur schwer zusammen kam. Ich ging wegen Geld zu Palm; dieser gab mir 40 Mark mit dem Bemerken: Das ist ganz gut, es muß aber knallen. Als ich mit Rupsch die Zündschnur kaufte, sagte er mir: Ich fahre auf alle Fälle hin, die Sache muß zustande kommen, und wenn ich meinen Koffer versetzen soll. Am 26. September kam Rupsch ganz freudig zu mir und sagte: Nun habe ich Geld genug, nun können wir abreisen. Als ich Bedenken äußerte, sagte Rupsch: Wenn du keinen Mut hast, so reise ich allein. Ich reiste, da ich das Attentat vereiteln wollte, mit. – Vors.: Haben Sie die Schnur auch durchschnitten? – Küchler: Nein. – Vors.: Dann erzählen Sie, wie Sie bemüht gewesen sind, das Attentat zu vereiteln? – Küchler: Wenn ich sagte, die Sprengstoffe sollen in die Dränage gelegt werden, so hatte ich meinen guten Grund dazu, da ich, ohne daß Rupsch es merkte, die Sprengstoffe wieder herausnehmen konnte. Ich habe mich überhaupt nur insoweit an der Legung der Mine beteiligt, als daß ich die Zündschnur aufwickelte. Ich habe dem Rupsch die Sache schließlich vollständig überlassen, da ich überzeugt war, die Schnur würde sich infolge der großen Nässe nicht entzünden. Rupsch kam zu mir und sagte: Das Ding sei nicht losgegangen, ob ich nicht etwas Schwamm hätte. Ich hatte etwas Schwamm in der Westentasche, den ich aber fortgeworfen hatte. – Vors.: Weshalb warfen Sie den Schwamm fort? – Küchler: Ich glaubte, es sei besser, den Schwamm nicht zu besitzen. – Vors.: Genierte Sie der Schwamm? – Küchler: Ich sagte mir, wenn ich den Schwamm nicht mehr habe, brauch’ ich dem Rupsch keinen zu geben. – Vors.: Aber als

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Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 7. Hermann Barsdorf, Berlin 1912, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedlaender-Interessante_Kriminal-Prozesse-Band_7_(1912).djvu/196&oldid=- (Version vom 20.7.2024)