Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 2 | |
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getan. — Vors.: Wie viel Geld war in dem Portemonnaie? — Angekl.: 35 M. — Vors.: Wurde das Geld geteilt? — Angekl.: Jawohl, das Geld wurde zu gleichen Teilen geteilt. — Vors.: Sie[WS 1] haben an Frau Oberstleutnant nach Paris einen Brief geschrieben? — Angekl.: Jawohl, ich schrieb der Frau Oberstleutnant, daß ihr Mann verreist sei, damit sie nicht Verdacht schöpfte. — Frau Blömers bemerkte auf Befragen des Vorsitzenden: Sie sei in Elberfeld geboren, ihre Eltern seien aber, als sie drei Jahre alt war, nach Holland gezogen. Dort sei sie in die Schule gegangen. Nachdem sie die Schule verlassen, sei sie nach M.-Gladbach gekommen. Dort habe sie ihren Mann kennen gelernt und ihn im Jahre 1900 geheiratet. Sie hatte zwei Kinder, die beide tot seien. Das letzte Kind starb während ihrer Untersuchungshaft. Sie befinde sich aber wiederum in gesegneten Umständen. — Vors.: Wie kam es nun, daß der Oberstleutnant ermordet wurde? — Angekl.: In der Hauptsache, weil mein Mann keine Arbeit hatte. — Vors.: Er hätte doch aber Arbeit finden können? — Angekl.: Er fand trotz aller Mühe keine Arbeit. — Vors.: Wenn jemand arbeiten will, so findet er immer Arbeit. — Angekl.: Nein, Herr Richter, das stimmt nicht. — Vors.: Wie wurde der Plan entworfen, den Oberstleutnant zu ermorden? — Angekl.: Ich räumte eines Tages die Wohnung des Oberstleutnants auf. Mein Mann und mein Schwager waren im Zimmer. Da sagte mein Mann: Wenn ich nur ein paar tausend Mark bekommen könnte, dann wäre mir geholfen. Da versetzte mein Schwager: Wir müssen den Oberstleutnant totmachen, da haben wir sofort Geld. Leonard Blömers machte zunächst den Vorschlag, den Oberstleutnant zu vergiften; ich sollte dem Oberstleutnant Gift in den Tee tun. Ich sagte: Ihr könnt ja Gift besorgen, ich tue aber das Gift nicht in den Tee. Es ist unwahr‚ daß ich den beiden Männern Geld gegeben habe, um nach Düsseldorf zu fahren. — Vors.: Sie haben aber den weiteren Mordplan mitberaten? — Angekl.: Das ist nicht richtig. — Vors.: Haben Sie nicht
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Sei
Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 2. Hermann Barsdorf, Berlin 1911, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedlaender-Interessante_Kriminal-Prozesse-Band_2_(1911).djvu/161&oldid=- (Version vom 31.7.2018)