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Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 2

Angst‚ er sei der bestimmten Ansicht, daß dieser jemandem ein Verbrechen suggerieren könne. So oft er mit Stein zusammen war, habe er geradezu unter dessen geistigem Bann gestanden. Er könne den Gedanken nicht los werden, daß Stein auch dem Land das Verbrechen, das Land begangen haben will, suggeriert habe. (Große Bewegung im Zuhörerraum.) – Vors.: Wie mag Stein die Suggestionen ausführen? – Zeuge: Mit den Augen. – Vors.: Angeklagter Land, weshalb sind Sie aus dem Guttemplerorden ausgetreten? – Angekl.: Wegen Stein. – Vors.: Haben Sie sich auch vor ihm gefürchtet? – Angekl.: Jawohl, er hat mir auch gedroht, mir meine Existenz zu ruinieren. – Vors.: Sind Sie nach Ihrem Austritt aus dem Guttemplerorden (Mai 1906) noch einmal mit Stein zusammengekommen? – Angekl.: Nein. – Auf Befragen eines Geschworenen erklärte Frau Hoffmann, Schwester des Angeklagten, daß ihr Bruder stets religiös gewesen und oftmals in die Kirche gegangen sei. – Frau Hellmann: Am 1. Oktober 1906, gegen 6 Uhr nachmittags, haben zwei Leute in Arbeitskleidung im Stadtwald den Versuch unternommen, sie zu vergewaltigen. Sie könne keinen der ihr vorgestellten Zeugen als Täter bezeichnen. – Polizeisergeant Sandrock: Die aus Anlaß der Angaben der Frau Hellmann angestellten polizeilichen Ermittelungen seien ergebnislos gewesen. – Telephonistin Ida Baudis: Sie habe einige Monate mit dem Angeklagten ein Liebesverhältnis unterhalten. Am 28. September 1906 habe sie vom Angeklagten einen Brief erhalten, in dem er ihr mitteilte, er möchte das Verhältnis abbrechen, da er die Schwindsucht habe. Sie habe an dem Angeklagten nichts Auffälliges wahrgenommen. Land habe sie oftmals angedichtet. Er sei auch schwermütig gewesen. – Die Verkäuferin Else Bettner bekundete: Sie habe vom Februar bis Juli 1906 und alsdann wieder vom Oktober 1906 bis Januar 1907 mit dem Angeklagten ein Liebesverhältnis unterhalten. Der Angeklagte habe ihr erzählt: er habe mit einer Telephonistin ein Liebesverhältnis gehabt. Um sie los zu werden, habe er

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Hugo Friedländer: Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, Band 2. Hermann Barsdorf, Berlin 1911, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedlaender-Interessante_Kriminal-Prozesse-Band_2_(1911).djvu/145&oldid=- (Version vom 1.8.2018)