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Der Judenflinten-Prozeß.

Im Mai 1892 erschien im Verlage von Glöss in Dresden unter dem Titel „Neue Enthüllungen, Judenflinten“ eine Broschüre, die den antisemitischen Reichstagsabgeordneten Rektor a. D. Hermann Ahlwardt (Berlin) zum Verfasser hatte. In dieser Broschüre wurde u. a. behauptet, daß von der Berliner Gewehrfabrik Ludwig Löwe & Co., Aktien-Gesellschaft, schlechte untaugliche Gewehre für die deutsche Armee geliefert werden. „Diese Gewehre,“ so hieß es in der Broschüre, „sind nicht bloß geeignet, die deutsche Armee kriegsuntüchtig zu machen, da die Gewehre beim Schießen versagen, sie gefährden außerdem durch häufiges Platzen der Läufe Leben und Gesundheit der deutschen Soldaten. Die Löweschen Gewehre sind nicht dem Feinde, um so mehr aber den deutschen Soldaten gefährlich, denen sie behufs Schießübung im Frieden und zur Anwendung im Kriege übergeben worden sind. Diese von den Leitern der Ludwig Löweschen Fabrik betriebenen betrügerischen Manipulationen, den Herren Isidor Löwe und Oberstleutnant a. D. Kühn, alias Cohn, geschehen teils des größeren Geldgewinns halber, zumeist aber im Auftrage der ‚Alliance israelite universelle‘, damit das Deutsche Reich im Falle eines Krieges geschlagen werde. Die Alliance israelite universelle hat das größte Interesse, daß Deutschland im nächsten Kriege geschlagen werde, da sie nur auf den Trümmern des Deutschen Reiches die von ihr erstrebte jüdische Weltherrschaft aufbauen kann. Die mit der Abnahme, Untersuchung und Stempelung der Gewehre betrauten