sondern in seinem Laden gewesen sei, als Zeugen zu laden. Die Eheleute Beekmann, Wilhelm Ullenboom, Stadtsekretär Devers, Michels, Görtzen, Hölsken, Bürgermeister Kaiser (Goch), Helene Bräuer, Siegmund Isaak, Aloys Langenberg, Friedrich Langenberg, Abraham Bruckmann, Theodor Bruckmann, Frau Seegers und Levi Paßmann.
Es erscheint alsdann als Zeugin Frau Mauritz: Eines Tages kam meine Tochter nach Hause und sagte mir: „Jetzt weiß ich auch etwas über Buschhoff.“ Sie erzählte mir: Sie habe den Buschhoff mit seinem Sohn Siegmund in der Cleverstraße getroffen. Sie sei einige Schritte hinter Buschhoff gegangen, da habe der kleine Buschhoff gesagt: „Wenn’s nur nicht auskommt.“ Buschhoff habe sich nach dieser Bekundung seines Sohnes ängstlich umgedreht, und als er meine Tochter sah, habe er den kleinen Siegmund ängstlich an sich gezogen. – Präs.: Was sagten Sie zu dieser Erzählung? – Zeugin: Ich verbot meiner Tochter, irgend Jemandem etwas davon zu erzählen, da ich keine Laufereien haben wollte.
Präs.: In einer so wichtigen Sache, wo es sich um einen Mord handelt, da hätten Sie doch die Verpflichtung gehabt, Ihre Tochter sofort zu veranlassen, der Behörde Mittheilung zu machen.
Zeugin: Ich wollte keine Laufereien haben.
Die folgende Zeugin ist die Köchin Remy (Goch): Anfang Juli v. J. fuhr ich per Bahn von Goch über Xanten nach Büderich. In Xanten stiegen zwei jüdische Herren in’s Coupee. Einer dieser Herren sagte: Xanten wird mir zum Ekel, ich möchte gern fort, wenn ich nur könnte. Der andere Herr sagte: Jedenfalls hat er eine große Dummheit gemacht, daß er es in die Scheune gelegt, ich würde nicht so dumm gewesen sein.
Präs.: Hat der Herr dabei einen Namen genannt? – Zeugin: Nein, er sagte blos: Jedenfalls hat er eine große Dummheit begangen, daß er es in die Scheune getragen. Am Bahnhof Büderich verließ ich das Coupee und begrüßte Fräulein Oster, Tochter des Alexander Oster. Als diese mich mit meinem Namen ansprach, stießen sich die beiden Herren an und begannen in einer mir unverständlichen Sprache zu sprechen. – Präs.: Kannten Sie die Herren? – Zeugin: Nein. – Präs.: Haben Sie Ihre Wahrnehmungen Jemandem erzählt? – Zeugin: Jawohl, ich habe es der Frau Rademacher erzählt.
Hugo Friedländer: Der Knabenmord in Xanten vor dem Schwurgericht zu Cleve vom 4. bis 14. Juli 1892. W. Startz, 1892 Cleve, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Friedlaender-Der_Knabenmord_in_Xanten_(1892).djvu/97&oldid=- (Version vom 31.7.2018)