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Abb. 44. Kopf des Reiterstandbildes im Dom zu Bamberg
Anfang des 13. Jahrhunderts
Aufnahme Staatliche Bildstelle, Berlin

Dieser weltliche Staat mit seiner unter außerkirchlichem Einfluß sich entwickelnden Laienbildung suchte seine Aufgabe nur im Diesseits. Damit war die Kirche durch diesen Staat nicht nur in ihrem weltlichen Besitz bedroht, sondern auch ihre dogmatische Grundlage konnte von hier aus durch eine der kirchlichen Fesseln bare Kultur untergraben werden. Als grundsätzliche Gegnerin der mittelalterlichen Staatsauffassung erhebt sich unheilkündend Friedrichs neue. Da diese sich in der Person des Kaisers verkörpert, so kehrte sich der ganze Haß der Verteidiger des Alten gegen diesen. Daß der Kampf in Wahrheit außer um den Besitz Italiens auch um die Niederringung eines kirchenfeindlichen Prinzips geführt wurde, das geht schon aus dem Tadel der sizilischen Konstitutionen von Melfi durch Gregor IX. hervor: „Es kam uns zu Ohren, daß Du aus eigenem Antriebe oder verführt durch übel beratene Räte Verderbter neue Gesetze herauszugeben