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des Regierens in Stolz und Herrschbegier zu wandeln.“ Was Wunder aber, daß der leidenschaftliche Trieb zur Macht, der in den Staufern loderte, in der Folge immer mehr in diesem Kaiserrechte Roms seine Stütze suchte, daß allmählich „ein gewisses staufisches Reichsprogramm, eine staufische Theorie des Imperium“ sich herausbildete. Schon durch ihr bloßes Wiedererstehen stärkten jene Rechtssätze das kaiserliche Ansehen. Die Neigung der Staufer zur Selbstherrlichkeit festigte und formte sich unter ihrem unwiderstehlichen Einfluß allmählich zum Bewußtsein, rechtmäßig die unbedingte Gewalt inne zu haben. Die damit zugleich wieder Leben gewinnende Idee des alten Imperium Romanum drängte zur Wiederherstellung der früheren geschlossenen Einheit des Weltreiches, erweckte den mit dem Namen Roma verknüpften Trieb nach Ausdehnung, bedingte die Verlegung des Schwerpunktes der Herrschaft nach Italien und die Entnationalisierung des Kaisergedankens.

Abb. 6. Barbarossas Tod im Saleph. Ebenda
Abb. 7. Schwertleite der Söhne Barbarossas (Kaiser Heinrich und Herzog Friedrich). Ebenda
Abb. 8. Die Ermordung Kaiser Philipps durch Otto von Wittelsbach. Ebenda

Diesem staufischen Reichsgedanken entstanden zwangsläufig zwei Gegner. Selbstverständlich war der Papst der erste. In dem Weltreiche eines absoluten Herrschers war für seine Theokratie kein Raum mehr. Unter Konrad III. schon hatte Gratian die Forderung der Kurie aufgestellt: Unbeschränktheit der päpstlichen Herrschaft in der Kirche, völlige Unabhängigkeit von der weltlichen Macht, Unterwerfung der weltlichen Gewalt unter die geistliche. Und an die Mitwirkung des Papstes bei der Kaiserkrönung des großen Karl anknüpfend bildete sich die Lehre von der „Übertragung des Reichs an die Franken“ durch die Kirche heraus. Auf Grund dieser Forderungen und Lehren begann das Papsttum den Kampf auf Leben und Tod mit dem staufischen Kaisertum.

Ein anderer Gegner des Kaisergedankens war die legistische Partei. Aus Langobarden setzte sich diese vornehmlich zusammen. Denn die Langobarden