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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

der Reichsstadt Frankfurt und Kölln war mir dies besonders auffallend. So lange es aber noch Pütter und Comp. giebt, finden dergleichen Dummheiten zur Schande unseres Jahrhunderts immer noch Vertheidiger. In meinem Staate würde ich der Presse bey einer sonst ganz unbedingten Freiheit vielleicht gar nicht erlauben, Schriften zu drucken, welche die Gerechtsame einer Religions-Parthey gegen die andere vertheidigen, und wenn dies zu Regensburg geschähe, so würde manches Aergerniß nicht gegeben worden seyn. Die nämliche Bewandniß hat es mit der Verfügung, daß 12. protestantische und 13. katholische Beysitzer hier seyn sollen. Warum sollen der Katholischen Einer mehr seyn, oder soll es nicht vielmehr völlig einerley seyn, ob man Katholik oder Protestant ist, wenn man nur Geschicklichkeit und Rechtschaffenheit hat? Oder sind vielleicht in Teutschland die Zeiten noch nicht vorüber, wo man darum ungerecht seyn darf, weil der Gegner nicht auch den Rosenkranz betet oder Messe hört? Ich getraute mir auszuführen, daß die Herrnhuter, Wiedertäufer, Juden, Griechen u. a. eben so gut, wenn auch nicht nach der Verfassung, berechtigt wären, sich zu beklagen, daß nicht auch Leute von ihrer Religion am K. G. sitzen.

Die Eintheilung der Assessoren in Senate, die Einigen, besonders denjenigen, die für den Reichshofrath