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Kirche und Schule.

„Unser täglich Brod gieb uns heute.“
Sechs Schüsseln und ein Maul.
Sechs Mäuler und eine Schüssel.

Verzweiflung.

Ich möchte selber mich beim Schopfe
Vor Aerger nehmen und vor Schmerz
Die ganze Welt steht auf dem Kopfe
Und treibt mit mir den tollsten Scherz.

Erst spottet Minna der Bemühung
Um ihre Hand und lacht mich aus,
Und jetzt kommt gar in einer Ziehung
Der Siebzehner zweimal heraus.

O Liebe, Quelle meines Leides,
O Lotterie, du Guldendieb,
Ich wollte nur ich könnte Beides
So hassen, wie ich Beides lieb’.

Doch still, mein Herz, du wirst genesen
Wohl dann nur und dem Schmerz entflieh’n,
Wenn sie – was niemals dagewesen –
Einmal den Einundneunz’ger zieh’n.



Redaction: Eduard Kauffer.     Verlag von Friedrich Campe in Nürnberg.
Druck der Campe’schen Officin.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Kauffer (Red.): Der Nürnberger Trichter. Friedrich Campe, Nürnberg 1848, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fr%C3%A4nkische_Bl%C3%A4tter_nebst_dem_Beiblatt_Der_N%C3%BCrnberger_Trichter.djvu/168&oldid=- (Version vom 1.8.2018)