„Michel, was hast denn da? Sind das lauter Herzog’?“
„Und Kaiser, Könige und Churfürsten, Kinder!“
„Geh, Michel, gieb uns Einen!“
„Warum nicht gar! Die kosten viel Geld – und muß mich viel Plagen, bis ich’s los werd’!“
„Aber Du hast ja genug – sieben und dreißig –!“
„Ja närrisch, desto mehr kosten’s mich. – Geht jetzt gleich, sag’ ich, und laßt mir meine Herzog’ und König’ in Ruh’! Wart, ich will Euch!!“
„Donnerwetter! Jetzt soll schon der Satan drein schlagen – Ihr Tausendsappermentsbuben, Ihr! reißen’s und zupfen’s, bis mir alle meine Herzog’ und Könige und Kaiser wackeln – o weh, Alles fällt! Ich bin ein geschlagener Mann!“
„Hm, was soll ich jetzt thun? Im Grund hat mich der Handel viel Geld gekostet und wenig eingetragen – und die vielen Figuren – man glaubt nicht, das drückt sehr auf den Kopf, sehr! Aber was soll ich wählen? – ’s ist Alles schon übersetzt – verfluchte Geschichte das, wenn man nicht weiß, was man thun soll und wohin sich wenden!“
„Ei was! Ich verleg’ mich wieder auf mein altes Geschäft – was man gewohnt ist, hat man gern! Juchhei – ich hab’ meine sieben und dreißig Herzog’ und Könige und Kaiser wieder – juchhei – und einen neuen Kaiser noch dazu!“ –
Eduard Kauffer (Red.): Der Nürnberger Trichter. Friedrich Campe, Nürnberg 1848, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fr%C3%A4nkische_Bl%C3%A4tter_nebst_dem_Beiblatt_Der_N%C3%BCrnberger_Trichter.djvu/151&oldid=- (Version vom 31.7.2018)