einen Platz in der Akademie und die Bewunderung Frankreichs
errang. Er starb nach einem vielbewegten Leben im
Jahre 1693. Der Name des Malers, welcher das Gesicht
des Dichters auf den Rumpf eines Teufels setzte, ist nicht
auf die Nachwelt gekommen.
Wenn früher die Bürgerwehr zog auf die Wacht,
Hat Manchem das Herz wohl im Leibe gelacht.
Ein Mal ist nicht immer! dacht’ er im Lokal
Und machte ein Spielchen beim vollen Pokal.
Und keine Ruh’ mehr, so bei Tag als bei Nacht,
Wo sechsmal die Woch’ Generalmarsch man schlägt,
Wenn sich ein Gardist kaum zu Bette gelegt,
Um mit der Muskete den Plebs zu zerstreu’n,
Privatim Komödie, das ist eine Freud’,
Zum Lernen der Roll’ hat man Monate Zeit;
Und wenn Einer dann nur so leidlich agirt,
Schreit Alles gleich Bravo! er wird applaudirt.
Und wöchentlich drei- viermal losschießen muß,
Wenn als Gast er sich ’s Drittel der Einnahm’ bedingt
Und früh ihm der Diener zehn Neugroschen bringt,
Wenn gespielt wird, wo oft kaum die Kosten herein,
Sonst war’n die Gelehrten von Neide entbrannt,
Wenn so ein Rath ward zum Minister ernannt,
Sechs Tausend alljährlich, Excellenz obendrein,
Ja, da war’s noch schön ein Minister zu sein.
Im Vorzimmer laut eine Deputation,
Addressen, Beschwerden, ein wüthendes Heer,
Und wenn man dann abdankt, kein Wartegeld mehr,
Zuletzt noch verantwortlich gar obendrein,
Eduard Kauffer (Red.): Der Nürnberger Trichter. Friedrich Campe, Nürnberg 1848, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fr%C3%A4nkische_Bl%C3%A4tter_nebst_dem_Beiblatt_Der_N%C3%BCrnberger_Trichter.djvu/139&oldid=- (Version vom 31.7.2018)