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können nichts anderes zu ihren Gunsten anführen, als dass ihnen dieselbe von den Phoeniciern und von Kadmos überkommen ist, und auch aus dieser Zeit vermag niemand ein Schriftstück aufzuweisen, das sich in Tempel- oder Staatsarchiven erhalten hätte. Ja, es ist sogar recht fraglich, ob auch nur die, welche um vieles später den Feldzug nach Troja unternahmen, sich der Schrift bedient haben; kommt doch als die richtigere Ansicht mehr und mehr diejenige zur Geltung, dass ihnen die jetzt übliche Buchstabenschrift unbekannt war.[1] 12 Überhaupt findet sich aber bei den Griechen kein Schriftwerk, von dem ein höheres Alter als das der homerischen Dichtung erwiesen wäre. Dieser Dichter lebte indes offenbar lange nach der trojanischen Epoche, und auch er hat ja, wie es heisst, sein Gedicht nicht schriftlich aufgezeichnet hinterlassen, sondern es soll, nachdem sich die einzelnen Gesänge durch Überlieferung fortgepflanzt hatten, erst später zu einem Ganzen verbunden worden sein, weshalb es auch so viele Textverschiedenheiten aufweise. 13 Diejenigen vollends, die sich bei den Griechen zuerst auf Geschichtschreibung verlegten, z. B. der Milesier Kadmos, der Argeier Akusilaos[2] und wer etwa ausser ihnen sonst noch genannt wird, fallen der Zeit nach erst kurz vor den Kriegszug der Perser gegen Griechenland. 14 Auch sind jene Männer, welche zuerst unter den Griechen über himmlische und göttliche Dinge philosophische Untersuchungen anstellten, wie der Syrier Pherekydes, Pythagoras und Thales, nach allgemeinem und einhelligem Zugeständnis Schüler der Aegyptier und Chaldäer gewesen und haben nur weniges schriftlich aufgezeichnet. Anscheinend halten die Griechen deren Schriften für die ältesten; dass sie aber auch

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Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/91&oldid=- (Version vom 4.8.2020)
  1. Vergl. jedoch Plinius, Naturgesch., VII, 57; XIII, 11. Josephus will wohl sagen, der Gebrauch, den die spätere Zeit von der Buchstabenschrift machte, sei damals unbekannt gewesen.
  2. Näheres über die in dieser Abhandlung erwähnten Schriftsteller etc. s. im Namenregister.