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schnallte mir unter dem Oberkleide verdeckt Panzer und Schwert um und ging so in das Bethaus.

294 (57.) Jesus, der sich an der Thür aufgestellt hatte, schloss alle meine übrigen Begleiter aus und liess nur mich selbst mit einigen meiner Freunde eintreten. 295 Während wir nun die vorgeschriebenen Ceremonien verrichteten und uns zum Gebet wandten, erhob sich Jesus und fragte mich, wo das ungeprägte Silber und die königlichen Gerätschaften seien, die man beim Brand des Palastes gerettet habe. Mit dieser Frage aber wollte er nur Zeit gewinnen, bis Joannes eintreffen würde. 296 Ich gab ihm zur Antwort, alles befinde sich in den Händen des Capellus und der zehn vornehmsten Tiberienser; er möge sie nur fragen, ob es sich nicht so verhielte. Als diese meine Aussage bestätigten, frug er weiter: „Was ist denn aus den zwanzig Goldstücken geworden, um die du einen Teil des ungeprägten Silbers verkauft hast?“ 297 „Die Goldstücke,“ entgegnete ich, „habe ich den nach Jerusalem abgeordneten Gesandten als Reisegeld mitgegeben.“ Hierauf erklärten Jonathas und dessen Gefährten, es sei nicht recht von mir gewesen, die Gesandten aus der Gemeindekasse zu besolden. 298 Darüber geriet das Volk in Erbitterung, denn es durchschaute die Bosheit jener Männer. Weil ich nun sah, dass der Ausbruch von Feindseligkeiten nahe bevorstand, suchte ich die Menge noch mehr gegen die heimtückischen Gesellen aufzureizen, erklärte aber dann: „Wenn ich nicht recht daran gethan habe, unseren Gesandten aus öffentlichen Mitteln Reiseunterstützung zu zahlen, so hört nur auf zu grollen, denn ich werde die zwanzig Goldstücke aus meiner eigenen Tasche ersetzen.“

299 (58.) Hierauf wussten Jonathas und seine Kollegen nichts zu erwidern; das Volk aber ergrimmte noch mehr, weil sie ihren ungerechten Hass gegen mich so offen zur Schau trugen. 300 Als Jesus diese veränderte Stimmung wahrnahm, hiess er die Menge auseinandergehen und ersuchte, dass nur der Rat bleiben möchte; denn es sei unmöglich, bei dem allgemeinen Lärm eine solche Untersuchung

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Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/54&oldid=- (Version vom 4.8.2020)