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dieses Weib nicht nur gegen ihre Blutsverwandten und gegen die Männer, deren Liebe sie entflammt hatte, sondern auch gegen die Römer insgesamt und besonders gegen die Imperatoren, von denen sie mit Wohlthaten überhäuft worden war. Ihre Schwester Arsinoë, die ihr nichts zuleide gethan, ermordete sie im Tempel; 58 ihren Bruder brachte sie durch Hinterlist um; die heimischen Götter und die Gräber ihrer Ahnen plünderte sie. Obwohl sie dem ersten Caesar ihr Königreich verdankte, trug sie kein Bedenken, sich gegen seinen Sohn und Nachfolger zu empören; den Antonius berückte sie durch ihre Liebeskünste und brachte ihn dahin, dass er sein Vaterland hasste und seine Freunde verriet; den einen nahm sie die Königskrone, die anderen trieb sie in ihrer Tollheit zu verbrecherischen Thaten. 59 Doch was will das alles dagegen besagen, dass sie den Antonius selbst, das heisst ihren Gatten und den Vater der Söhne, die sie ihm geboren, bei der Seeschlacht im Stiche liess und ihn zwang, unter Verzichtleistung auf Heer und Oberbefehl ihr zu folgen? 60 Und als nun Alexandria zum letztenmal von Caesar erobert wurde, kam sie so weit, dass sie nur dann noch Hoffnung zu hegen wagte, wenn ihm die Vernichtung der Juden gelang; denn gegen alle benahm sie sich grausam und treulos. [–][1] 61 Dafür hat sie freilich auch die gebührende Strafe erlitten; wir aber können uns auf das gewichtige Zeugnis des grossen Caesar über die treue Hilfe, die wir ihm gegen die Aegyptier geleistet haben,[2] berufen, ferner auf den Senat und seine Beschlüsse, und endlich auf die Briefe des Caesar Augustus, in denen unsere Verdienste anerkannt werden. 62 Diese Briefe hätte Apion einsehen müssen und nicht minder die Zeugnisse, die uns von Geschlecht zu Geschlecht unter Alexander und allen Ptolemäern ausgestellt wurden, sowie die Bestimmungen, welche der Senat und die

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/154&oldid=- (Version vom 4.8.2020)
  1. Der hier im Text folgende Satz wurde etwas weiter nach unten verschoben, wohin er dem Zusammenhang nach zweifellos gehört.
  2. S. J. A. XIV, 8, 1; Jüd. Krieg I, 9, 3.