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thun dies allein die Juden; er kann mithin nur sie gemeint haben. 172 Auch der Dichter Choirilos, der noch viel früher lebte, hat unseres Volkes Erwähnung gethan, indem er es an dem Kriegszug des Xerxes gegen Griechenland teilnehmen lässt. Nachdem er nämlich alle Völker hergezählt hat, führt er auch das unsrige an mit den Worten:

173 Hinter ihm zog ein Völkchen daher von seltsamem Anblick;
Sprache Phoeniciens tönt’ aus seinem Munde; zu Hause
War’s in den Solymerbergen am See, der breit sich erstrecket:
Struppig der Scheitel, geschoren ringsum, und darüber trug es
Abgezogene Pferdegesichter,[1] im Rauche getrocknet.

174 Es wird wohl, denke ich, jedem klar sein, dass die Worte des Dichters sich nur auf uns beziehen können, da die Solymerberge und der breiteste und grösste aller syrischen Seen, der Asphaltsee, in unserem Lande, das wir noch jetzt bewohnen, sich befinden. 175 In dieser Weise also hat Choirilos unser Volk erwähnt. Dass aber die Griechen, und zwar nicht etwa die schlechtesten, sondern die um ihrer Weisheit willen am meisten bewunderten, die Juden kannten und denjenigen von uns, mit denen sie in Berührung kamen, achtungsvoll begegneten, ist leicht zu beweisen. 176 So lässt z. B. Klearchos, ein Schüler des Aristoteles und einer der ausgezeichnetsten Peripatetiker, in seinem ersten Buche über den Schlaf seinen Lehrer Aristoteles, indem er diesen redend einführt, von einem Juden eine Geschichte erzählen, die ich nachstehend wörtlich wiedergebe. 177 (Aristoteles:) „Ein ausführlicher Bericht über ihn würde wohl zu sehr aufhalten; was aber an ihm Bewunderung verdient und sein Streben

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Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/118&oldid=- (Version vom 4.8.2020)
  1. Vergl. Herodot VII, 70.