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Denn bey dem Volk, wie bey den Frauen,
Steht immerfort die Jugend oben an.

Minister.

4080
Jetzt ist man von dem Rechten allzuweit,

Ich lobe mir die guten Alten;
Denn freylich, da wir alles galten,
Da war die rechte goldne Zeit.

Parvenü.
Wir waren wahrlich auch nicht dumm,

4085
Und thaten oft, was wir nicht sollten;

Doch jetzo kehrt sich alles um und um,
Und eben da wir’s fest erhalten wollten.

Autor.
Wer mag wohl überhaupt jetzt eine Schrift
Von mäßig klugem Inhalt lesen!

4090
Und was das liebe junge Volk betrifft,

Das ist noch nie so naseweis gewesen.

Mephistopheles.

auf einmal sehr alt erscheint.

Zum jüngsten Tag fühl’ ich das Volk gereift;
Da ich zum letztenmal den Hexenberg ersteige,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_270.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)