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Mephistopheles.

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Ja, eine Bitte, groß und schwer;

Laß Sie doch ja für ihn dreyhundert Messen singen!
Im übrigen sind meine Taschen leer.

Marthe.
Was! nicht ein Schaustück? kein Geschmeid’?
Was jeder Handwerksbursch im Grund des Säckels spart,

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Zum Angedenken aufbewahrt,

Und lieber hungert lieber bettelt!

Mephistopheles.
Madam, es thut mir herzlich leid;
Allein er hat sein Geld wahrhaftig nicht verzettelt.
Auch er bereute seine Fehler sehr,

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Ja, und bejammerte sein Unglück noch viel mehr.


Margarete.
Ach! daß die Menschen so unglücklich sind!
Gewiß ich will für ihn manch Requiem noch beten.

Mephistopheles.
Ihr wäret werth, gleich in die Eh’ zu treten:
Ihr seyd ein liebenswürdig Kind.

Margarete.

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Ach nein, das geht jetzt noch nicht an.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_189.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)