Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
8395
Knaben sind’s die wir gerettet, Aus der Brandung grimmem Zahn,
Sie, auf Schilf und Moos gebettet,
Aufgewärmt zum Licht heran;
Die es nun mit heißen Küssen
8400
Traulich uns verdanken müssen; Schau’ die Holden günstig an!
Nereus.
Hoch ist der Doppelgewinn zu schätzen:
Barmherzig seyn, und sich zugleich ergötzen.
Doriden.
Lobst du Vater unser Walten,
8405
Gönnst uns wohl erworbne Lust; Lass’ uns fest, unsterblich halten
Sie an ewiger Jugendbrust.
Nereus.
Mög’t euch des schönen Fanges freuen,
Den Jüngling bildet euch als Mann;
8410
Allein ich könnte nicht verleihenWas Zeus allein gewähren kann.
Die Welle, die euch wogt und schaukelt,
Läßt auch der Liebe nicht Bestand,
Und hat die Neigung ausgegaukelt,
8415
So setzt gemächlich sie an’s Land.
Doriden.
Ihr holde Knaben seyd uns werth;
Doch müssen wir traurig scheiden.
Wir haben ewige Treue begehrt,
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_175.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_175.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)