Seite:Fürstliches Edikt die gänzliche Abschaffung des Pennalwesens betreffend, Seite 5.pdf

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ADB:Georg II. (Landgraf von Hessen-Darmstadt): Fürstliches Edict Und Ernster Befehl/ die gäntzliche Abschaffung deß Hochärgerlichen Und Gottlosen Pennalwesens Betreffendt: So geben und geschehen zu Darmstatt am 20. Tag Augusti, Anno 1660.

wenden sollen/ darvon abgehalten/ verhindert und versaumbt/ deren Eltern in Schaden/ Furcht und Leyd gestürtzt/ Ihrer geschöpffter guter Hoffnung schändlich beraubt/ Kirchen/ Schulen/ Rhatstuben/ und der gemeine Nutz/ umb mannich herzlich Ingenium und subjectum gebracht/ ja nit allein dem Academischen/ der Studirenden Jugend vorgesetzten Magistratui in seine Juridiotion, sondern auch Uns dem Lands-Fürsten selbst in unsere Lands-Fürstliche Hochheit lasterhaffter hochstraffbahrer Eingriff freuentlich gethan/ alle Erbarkeit und gute Ordnung zerrüttet/ unserer Universität Lob und Flor verfinstert/ hingegen Muthwill/ Unordnung und Laster eingeführt/ und insumina an statt eines Seminarii pietatis virtutum & eruditionis eine Colluvies aller Gottlosigkeit und Vitiorum eingeführt werden würde/ allermasen auß deme unshierüber erstattetem schrifftlichen Bericht und Bedenkecken mit mehrerm zuvvernehmen. Wann es dann an dem/ und offenbahr/ daß alle tapffere/ redliche und ehrliche Gemüther/ hohen/ mittlern und nidrigen Stands/ ab der enormität und Abscheulichkeit solches/ durch deß leidigen Sathans List und Boßheit/ auf Theils Academien, zu derselben höchsten Schaden und üblem Nachklang/ so weit eingegrissenen Pennal Unwesens einen inniglichen Eckel und Grewel geschöpffet/ so gar/ daß theils Herrn Chur-Fürsten/ Fürsten und Stände/ dasselbe/ auff Ihren Universitäten bereits gäntzlich und allerdings zu grossen Frommen und nutzen der Studirenden Jugend/ hochrühmlich und zu dero unsterblichem Lob/ abgeschafft/ zheils es durch Ihre ben dem jüngsten zu Regenspurg gehaltenen Reichs-Tag gehabte Gesandte/ vermittelst eines sonderbahren Auffsatz und Recess auffs höchste improbirt, detestirt und sich desslben Abthuung verglichen/ theils gar auff offenen Land-Tägen Ihren getrewen Land-Ständen/ solchen auch auff Ihren Universitäten vorgehenden verfluchten Muthwillen/ wüstes gottloses Leben und grosses ärgernuß vorstellen/ und wegen extirpirung solches Unheils Communication pflegen lassen/ theils Fürsten auch noch deßwegen miteinander in Correspondentz begriffen seind/ und dann auch wir/ so wohl Christlichen Gewissens uñhohen Obrigkeitlichen Amts halber ins schuldig erachten/ als uns auch mit wohlbedachtem Muth/ und auß bewegenden hocherheblichen Ursachen/ beständig entschlossen/ diesem heyllosen und verfluchtem Unwesen/ und solchen/ Kirchen/ Schulen und Policey hochschädlichen/ auch guter Ordnung und aller Erbarkeit schnurstrack zu wieder lauffenden lasterhafften Beginnungen und Excessen, mit unnachläßigem Ernst und Eyffer zu stewern/ zumahl aber die jenige verwegene/ freche/ ruchlose und verstockte Gesellen/ welche sich hieran/ wieder all besser versehen/ noch nicht kehren/ ihre eygene zeitliche und ewige Wohlfart nicht bedencken/ sondern selbige in Wind schlagen/ und sich hierwieder ins künfftig ungehorsam und wiederspenstig erzeigen möchten/ als Violatores sanctissimarum legum & omnis honestatis turbatoresque quietis, von ewigen neben respect mit ohnaußbleiblichen scharffen Straffen/ nach be-

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ADB:Georg II. (Landgraf von Hessen-Darmstadt): Fürstliches Edict Und Ernster Befehl/ die gäntzliche Abschaffung deß Hochärgerlichen Und Gottlosen Pennalwesens Betreffendt: So geben und geschehen zu Darmstatt am 20. Tag Augusti, Anno 1660.. , Giessen 1660, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:F%C3%BCrstliches_Edikt_die_g%C3%A4nzliche_Abschaffung_des_Pennalwesens_betreffend,_Seite_5.pdf&oldid=- (Version vom 28.1.2024)