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Wo dort in Thuringa’s schönem Land
Der grauen Vorzeit ernste Zeugen stehen,
Lag einst eine Burg am Flussesstrand,
Stolz blickend von den Felsenhöhen.
Jetzt scheinen still die düstern Mauern,
Zerstört von der Jahre wildem Sturm,
Durchlöchert der hohen Feste Thurm
Um sonst’ger Größe Glanz zu trauern.

Hier hauste vor längst entschwundner Zeit
Ein Rittersmann, mit Gold und Land beliehen.
Oft schwang er das Schwert im blut’gen Streit,
Ihm däucht’ es Greul, den Feind zu fliehen.
Hart war sein Herz und rauh die Stimme,
Es rollten die Augen heiße Gluht
Und kündeten seines Sinnes Wuth;
Dem starken Leu glich er im Grimme.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Albert Eleon Förster: Klara und Kurt von Eulenstein. J. C. D. Müller, Riga 1822, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:F%C3%B6rsterKlaraUndKurtVonEulenstein.pdf/3&oldid=- (Version vom 14.9.2022)