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James Henry Worman: Erstes Deutsches Buch

oben? Er will in das Zimmer dringen[1] (= pressen), d. h., mit Gewalt kommen, er hat schon seinen Kopf zwischen der Thür und der Wand. Er stemmt sich mit seiner rechten Schulter gegen die Wand und will so die Thür weiter öffnen. Aber warum läßt die Schwester ihren Bruder nicht in das Zimmer kommen? Er hat sie nicht in Ruhe gelassen. Er hatte auch das Tintenfaß auf den Fußboden gestellt, und dann ist es umgefallen und hat einen schwarzen Flecken gemacht.

Wo ist der Fußboden? Wir stehen, gehen, tanzen, u. s. w. auf dem Fußboden des Zimmers. Der Stuhl und der Tisch stehen auf dem Fußboden. Ein jedes Zimmer hat einen Fußboden und eine Decke. Und wo ist die Decke? Die Decke ist die obere Seite, der Fußboden die untere Seite, und die Wände sind die vier Seiten des Zimmers zwischen dem Fußboden und der Decke. Wenn wir zu Bett gehen, liegen wir auf dem Bette? Nein, wir liegen im Bett. Und was liegt über uns? Die Bettdecke. Nun, wir sind im Zimmer, und über uns ist die Zimmer- oder Stubendecke. Das Haar ist auf dem Kopfe. Die Decke ist über unserem Kopfe (= Haupte).

Sie sagten, der Knabe ließ die Tinte (oder Dinte) auf den Fußboden fallen. Hat denn dieses Zimmer keinen Teppich auf dem Fußboden? O ja! auf dem Fußboden ist ein Teppich. Es ist ein neuer Brüsseler Teppich, und die Tinte hat einen großen schwarzen Flecken auf den Teppich gemacht. Das ist nicht schön (= gut). Nein, das ist recht schlecht (= häßlich)[2] von dem Bruder, die arme Schwester so zu plagen! Ja, aber alle Knaben plagen (= quälen) ihre Schwestern. O nein! Sie müssen nicht sagen alle. Dieser Knabe ist unartig Ein guter Knabe ist artig, er thut nur, was recht ist. Er


  1. [*] Dringen, drang, gedrungen. Siehe auch Seite 54, Note ¶.
  2. [†] Das Gegentheil von gut ist schlecht. Wir nennen das schön, was gut aussieht, aber häßlich (das Gegentheil von schön) ist, was nicht gut aussieht. Ein Mädchen ist schön oder häßlich. Was nicht recht ist, ist auch nicht schön, es ist häßlich gethan (von: thun, that, gethan). Wir sagen, wenn ein Freund zu und in’s Haus kommt: Willkommen! oder: Schön willkommen!
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James Henry Worman: Erstes Deutsches Buch. A. S. Barnes & Co., New York [u. a.] 1880, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erstes_Deutsches_Buch.djvu/72&oldid=- (Version vom 28.1.2024)