Seite:Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus 361.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
VIII. Harald Hildetand, Ring. 351


wurde weithin gehört. Dort hat Starkather, welcher zuerst den Verlauf dieser Schlacht in der Landessprache geschildert hat, zu vorderst in der Schlachtreihe kämpfend, wie er selbst erwähnt, die Edlen des Harald Hun und Elli, Hort und Burgha niedergestreckt und der Wisna die rechte Hand abgeschlagen. Ferner sagt er, dass Roa mit zwei andern, Gnepia und Garthar von ihm im Kampfe verwundet und niedergestreckt sind; diesen fügt er den Vater des Skalk mit Verschweigung des Namens hinzu. Weiter berichtet er, dass der tapferste der Dänen, Hako, von ihm zu Boden geworfen sei, dass aber auch er von jenem eine solche Wunde erhalten habe, dass er die Schlacht verliess, indem die Lunge aus der Brust gefallen und sein Schädel halb durchgeschlagen war, auch eine Hand einen Finger verloren hatte; lange wollte die klaffende Wunde nicht vernarben und sich nicht heilen lassen. Nach seinem Zeugnis kämpfte die Schildmaid Wegthbiorg[1] gegen den Feind mit und streckte im Kampfe den Fechter Soth nieder. Als sie noch weitere Kämpen niederzuhauen drohte, entsandte Thorkillus aus Thelemarken einen Pfeil von seiner Sehne und durchbohrte sie. Denn mit solcher Kraft spannten die bogenkundigen Götländer die Sehnen, dass sie auch Schilde mit ihren Pfeilen durchbohrten: das war die wirksamste Ursache des Gemetzels. Auch Panzer und Helme durchschlugen die spitzen Pfeile wie nackte Leiber. Inzwischen tötete Ubbo der Friese, der tüchtigste Streiter Haralds und vor andern durch seine Körperlänge hervorragend, ausser elf, die er in der Schlacht verwundet hatte, fünfundzwanzig auserlesene Kämpen. Die waren dem Blute nach alle Schweden oder Götländer. Darauf griff er das Vordertreffen an, sprang in die dichtgedrängten Feinde hinein und jagte die vor Furcht auseinander laufenden Schweden mit der Lanze und dem Schwerte hierhin und dorthin. [263] 263Die Flucht wäre allgemein geworden, wenn nicht Hagder, Rolder und Gretir sich entschlossen hätten, in Nacheiferung seiner Tüchtigkeit den Kämpen anzugreifen und das allgemeine Verderben durch Gefährdung


  1. = Webiorg.
Empfohlene Zitierweise:
Saxo Grammaticus: Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus. Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1901, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erl%C3%A4uterungen_zu_den_ersten_neun_B%C3%BCchern_der_D%C3%A4nischen_Geschichte_des_Saxo_Grammaticus_361.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)