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dem es aber auch, was wir bisher von ihm merkten, nicht verschwendet sein wird, da der liebe Kleine durch sein Spiel Talent für die Musik, und durch sein Gespräch mit Sr. Majestät viele andere Geistesgaben verrieth!“

„Nur Ihnen, Exzellenz, habe ich es zu danken, daß dem Kleinen das hohe Glück geworden, sich vor seiner Majestät hören lassen zu dürfen“, erwiderte ich, innigst dankend. „Nun“, sagte der Herr Graf weiter zu mir, „wird es Ihnen heute oder morgen eröffnet werden, was Ihro Königl. Majestät durch einen Kabinettsbefehl allergnädigst in Hinsicht des Kleinen beschlossen haben.“ Se. Exzellenz stiegen nun wieder in den Wagen und fuhren weiter. Ich gab die unterbrochene Unterrichtsstunde zu Ende und ging dann sogleich zu den Eltern des Kleinen, um ihnen zu sagen, was ich soeben vernommen hatte, worüber sie sich dankbar freuten. Dem Kleinen mußte ich alles extra erzählen, er träumte immer nur von Stuttgart.

Den andern Tag, morgens um 7 Uhr, holte mich meine Schwester in einem Hause, wo ich gerade Unterricht im Gesang und Guitarrespielen gab, und sagte mir, ich solle schnell ins Oberamt kommen. Ich eile sogleich dahin, und es wurde mir von dem damaligen Oberamtmann Stängel eröffnet, daß S. M. befohlen hätten, daß der Knabe nach Stuttgart zu kommen und

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Joseph Epple: Eduard Keller, Erinnerungen aus seiner Kindheit. Stuttgart: Kohlhammer 1904, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Epple_keller_27.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)