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Appiani. Was ist zu seinem Befehle?

Marinelli. Ich bin stolz, der Ueberbringer einer so vorzüglichen Gnade zu seyn. – Und wenn Graf Appiani nicht mit Gewalt einen seiner ergebensten Freunde in mir verkennen will – –

Appiani. Ohne weitere Vorrede; wenn ich bitten darf.

Marinelli. Auch das! – Der Prinz muß sogleich an den Herzog von Massa, in Angelegenheit seiner Vermählung mit dessen Prinzessinn Tochter, einen Bevollmächtigten senden. Er war lange unschlüßig, wen er dazu ernennen sollte. Endlich ist seine Wahl, Herr Graf auf Sie gefallen.

Appiani. Auf mich?

Marinelli. Und das, – wenn die Freundschaft ruhmredig seyn darf – nicht ohne mein Zuthun –

Appiani. Wahrlich, Sie setzen mich wegen eines Dankes in Verlegenheit. – Ich habe schon längst nicht mehr erwartet, daß der Prinz mich zu brauchen geruhen werde. –

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Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)