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Fünfter Auftritt.
Claudia Galotti.

Welch ein Mann! – O, der rauhen Tugend! – wenn anders sie diesen Namen verdienet. – Alles scheint ihr verdächtig, alles strafbar! – Oder, wenn das die Menschen kennen heißt: – wer sollte sich wünschen, sie zu kennen? – Wo bleibt aber auch Emilia? – Er ist des Vaters Feind: folglich – folglich, wenn er ein Auge für die Tochter hat, so ist es einzig, um ihn zu beschimpfen? –


Sechster Auftritt.
Emilia und Claudia Galotti.

Emilia. (stürzet in einer ängstlichen Verwirrung herein.) Wohl mir! wohl mir! Nun bin ich in Sicherheit. Oder ist er mir gar gefolgt? (indem sie den Schleyer zurück wirft und ihre Mutter erblicket) Ist er, meine Mutter? ist er? – Nein, dem Himmel sey Dank!

Claudia. Was ist dir, meine Tochter? was ist dir?

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Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)