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Angelo. Schlimm! Da ist noch ein Vorreiter, außer einem handfesten Kutscher. Doch! –

Pirro. Ich erstaune. Aber was willst du? – Das Bißchen Schmuck, das die Braut etwa haben dürfte, wird schwerlich der Mühe lohnen –

Angelo. So lohnt ihrer die Braut selbst!

Pirro. Und auch bey diesem Verbrechen soll ich dein Mitschuldiger seyn?

Angelo. Du reitest vorauf. Reite doch, reite! und kehre dich an nichts!

Pirro. Nimmermehr!

Angelo. Wie? ich glaube gar, du willst den Gewissenhaften spielen. – Bursche! ich denke, du kennst mich. – Wo du plauderst! Wo sich ein einziger Umstand anders findet, als du mir ihn angegeben! –

Pirro. Aber, Angelo, um des Himmels willen! –

Angelo. Thu, was du nicht lassen kannst! (geht ab.)

Pirro. Ha! Laß dich den Teufel bey Einem Haare fassen; und du bist sein auf ewig? Ich Unglücklicher!


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Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Christian Friedrich Voß, Berlin 1772, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Emilia_Galotti_(Lessing_1772).djvu/38&oldid=- (Version vom 31.7.2018)