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beer[1] eins gelten mit einem wort. Vlenspiegel bedachte sich in kurtzem vnd sprach / fürwar / als ich war hab / also beschert mir vnser herrgot kauflüt / den iuden dienet dise kost wol / vnd sprach ich gib eines für hundert guldin / wan ir die nit geben woellen (ir hund) so gon nur hinweg vnd lon mir den treck ston. Vff dz sie Vlenspiegeln nit erzürnten / vnd sein war moechten vberkummen / da zalten sie im bald das gelt vnd namen der beer eins / vnd giengen endlich zuhuß / vnd lieffen zů schůl klopffen / allen iuden alt vnd iung. Da sie nun zůsamen kamen / da stunde vff der eltste Rabi[2] genant Alpha / vnd sprach. Wie sy durch den willen gottes ein propheten beer vberkummen hetten / das solt iren einer in den mund nemen / vnd so solt er die zůkunfft Messias verkünden / vff das in heil vnd trost dauon kem. So solten sie sich all darzů schicken mit fasten vnd betten. Vnd nach dreien tagen / solte das Isaac mit grosser reuerentz ynnemen / das also gschach. Als nun einer das im mund het / da fraget in Moyses. Lieber ysaac / wie schmeckt es doch. Gottes diener wir seind von dem gecken betrogen / es ist anders nüt dann leutz treck / also schmeckten sie all an das propheten beer / so lang bis sie sahen das holtz / daruff die beer wachßen solten. Vnd Vlenspiegel was hinweg / vnd schlempte redlich / die weil der iuden gelt werte.


Anmerkungen (Wikisource)

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unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt XLIXv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/98&oldid=- (Version vom 31.7.2018)