unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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als Vlnspiegel vmb sich sahe / so sicht er das die wirtin schilet / vnd sprach also. Schele fraw / schele fraw / war sol ich sitzen / vnd wa leg ich mein stab vnd sack hin. Die wirtin sprach. Ach dz dir nymmer gůtz geschehe / al myn lebtag hat mir niemant verwissen dz ich schele bin. Vlenspiegel sprach. Liebe wirtin sol ich allzeit die warheit sagen / so kan ich dz nit verschweigen. Die wirtin wz des da zů friden / vnd lacht darmit. Als nun Vlenspiegel die nacht da bleib / da ward er mit der wirtin reden / dz sie zů red kamen / dz er alt beltz künd weschen / vnd[1] dz gefiel der frauwen wol / vnd bat in das er die beltz wolt weschen / sie wolte es iren nachburen sagen / das sie ir beltz alle brechten / dz er sie wüsch. Vlenspiegel sprach ia. Die fraw samlet ir nachbürin zůsamen vnd brachten all ire beltz. Vlnspiegel sprach. Ir müßen darzů milch haben. Die frauwen wurden verlangen / vnd hetten ein lust nach den neuwen beltzen / vnd holten alle die milch / die sie in den hüsern hetten. Vnd Vlenspiegel der satzte drey[2] kessel zů dem feuer vnd goße die milch darein / vnd stieß die beltz darzů / vnd ließe sie sieden vnd kochen. Also nun in gůt duchte / so sprach er zů den frauwen. Ir müßen zů holtz gon / vnd müßen myr weißes linden holtz holen / des iungen. Vnnd schleissen das ab / in dem das ir widerkummen / so wil ich die beltz vß heben / dann sie seind nun genůg gebucht / vnd wil sy dann vß weschen / vnd darzů můß ich das holtz haben Die weiber giengen willigklichen nach dem holtz / vnd
Anmerkungen (Wikisource)
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt XLIv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/82&oldid=- (Version vom 31.7.2018)