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es wer ein erlich man vnd zogen ir hüt vnd kappen ab vnd sprachen Lieber iuncker[1] / wir seint in der stat gewesen da wz ein reich man gestorben / dem hielt man ein selampt / vnd gab spend / vnd es wz graußlichen kalt. Da sprach vlenspiegel zů den blinden es ist gantz kalt ich foercht ir erfrieren zů tod / send hin hie haben ir .xii guldin gond hin wider in die stat / da kum ich vß der herberg reiten vnnd entdeckt inen das hus / vnd verzerent diß .xii guldin / vmb meint willen / bitz so lang / dz diser winter hinweg ist / das ir vor frost wider wandern moegen. Die blinden stůnden vnd neigten sich. vnd dancken im fleissiglich Vnd meint ie ein blind der ander het dz gelt / vnd der ander meint der drit het dz gelt / vnd der drit meint der fiert het dz gelt vnd fürtan / dz der letst meint der erst het dz. Also giengen sie in die stat in die herberg da sie vlenspiegel in weiß. Da sie nun in die herberg kamen sprachen dise blinden alle dz ein gůt man het für sie hin geritten / vnd het inen .xii guldin vmb gots willen geben / vnd die vmb seinen wilen verzeren biß das der winter hinweg wer. Der wirt was gricht nach dem gelt / vnd nam sie so für an / vnd gedach nit daruff dz er sie gefragt het vnd gesehen welcher blind die zwoelff gulden het / vnd sprach Ja mein lieben brüder ich wil euch gütlich thůn / er schlůg vnd hüw zů / vnd kocht den blinden vnd ließ sie zeren so lang dz in ducht / dz sie zwoelff guldin verzert hetten / so sprach er. Lieben brüder woellen

wir rechen die zwoelff guldin seint gar bei verzeret

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unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt CIr. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/201&oldid=- (Version vom 31.7.2018)