unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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schwantz / stůnd inen dz lang har leiß im schwantz / so kaufft er dz nit. Also het er den glauben / dz es nit lang lebte / stunde im dz har fest im schwantz / dz kaufft er vnd het gůten glauben / dz es lang leben würd / vnd wer harter natur / vnd dis wz ein gemeine sag zů Wißmar / also dz sich iederman darnach richtet. Dz ward Vlenspiegeln zů wissen / vnd gedacht daruff / dem mustu ein schalckheit thůn / es sei wz es woel / dz der irtum vß dem volck kum. So kunt Vlenspiegel etwas mit der schwartzen kunst sich behelffen. Vnd vberkam ein pferd vnd macht dz mit der schwartzen kůnst / als er dz haben wolt vnd zoch darmit zu dem marckt / vnd bot das pferd[1] thüer / vff dz sie im dz nit abkaufften / solang dz diser kauffman kam der die pferd bei dem schwantz zoch / dem bot er dz pferd gůtes kauffs. Der kauffman sah wol dz dz pferd schon wz / vnd gůt für dz gelt. Vnd gat auch harzů vnd wolt im hart an dem schwantz ziehen. Vnd Vlenspiegel het dz also gemachet Sobald dz er dem roß den schwantz zuge dz er in in der hand behielt / vnd wz dem pferd dz also geschaffen / als ob er dem pferd den schwantz het vß gezogen. Diser kauffman stund vnd ward zaghafftig / vnd vlenspiegel ward rieffen rabio vber dise boeßwicht / sehen lieben burger / wie er mir mein pferd verhoenet vnd verderbet hat. Die burger kame darzů / vnd sahen das der kauffman / den pferdßschwantz in[2] der hand het / vnd das es seinen schwantz nim het / vnd der kaufman sich seer forcht. Da fielen die burger darzwischen / vnd
machten das der kauffman vlenspiegeln gab .x. guldin vnd
Anmerkungen (Wikisource)
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt XCIIr. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/183&oldid=- (Version vom 31.7.2018)