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VLenspiegel sah sich cluglichen für / als er gon Lübeck kam / vnd hielt sich gebürlich / dz er da nieman kein bübery det wan es ist zů lübeck ein scharpfes recht. So wz zů der zeit zů lübeck ein weinzepffer / in des rats keller / dz was ein hochmütig stoltz man / vnd ließ sich duncken dz niemans so weiß wer als er / vnd durfft dz selber auch wol sagen / vnd sagen lassen / dz in wol lüstet ein man anzesehen der in betriegen solt / vnd in in seiner clůgheit bedoren / vnd darumb warden vil burger im gram. Als nun vlenspiegel disen vbermut des weinzepffers hort / kunt er den schalck nit lenger verbergen / vnd gedacht / dz můstu versůchen wz er kan vnd nam zwo kanten die waren beid gleich gemacht / vnd nimpt in ein kanten wasser / vnd lat die ander kanten ler / die trůg er vnder dem rock verborgen / da dz wasser in wz / vnd die ledig kanten trůg er offenbar. Vnd gat mit den kanten in den weinkeller[1] / vnd laßt im messen ein stauff weinß / vnd thůt die kanten mit dem wein vnder den rock / vnd zücht die wasserkant harfür / vnd satzt sie ins brencklin / dz ers nit sah / vnd sprach. Weinzepffer wz gilt der stouff weins .x. pfening saget er. vlnspiegel sagt er ist zů thür / ich hab nit mer dann vi. pfening / mag ich in dafür haben. Er ward zornig vnd sprach. Wiltu meinen herren den wein schetzen / dz ist hie ein gesatzter kauff / wen dz nit glust / der laß den wein in der herren

keller. Vlenspiegel der sprach / das wurd ich wol lernen ich

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: veinkeller
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unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt LXXXv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/160&oldid=- (Version vom 31.7.2018)