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EIns andern tags da waz ein schůchmacher der gieng vil lieber vff den marckt schleichen wan dz er arbeit vnd hieß Vlenspiegeln zů schneiden. vlenspiegel fragt was facon er haben wolt / der schůchmacher sagt schneid zů groß vnd klein wie der schweinhirt vff dem dorff treibet / er sagt ia. Der schůchmacher gieng vß / vnd vlenspiegel schneid zů vnd macht von dem ledder schwein / ochsen / kelber / schaff / geiß boeck vnd allerlei vihß. Der meister kam des abens heim vnd wolt sehen wz sein knecht zů gschniten het da fand er dise tier von dem ledder geschnitten / er ward boeß vnd sprach zů Vlenspiegeln wz hastu darus gemacht wie hastu mir dz ledder also zů vnnütz zerschnitten Vlenspiegel sagt lieber meister ich hab dz gemacht als ir dz gern haben / Der meister sprach dz lügstu ich wolt dz nit haben dz du dz soltest verderben dz hab ich dich nit geheissen. Vlenspiegel sagt meister wz ist des zornes not ir sagten zů mir ich solt von dem leder schneiden klein vnd groß wie der schweinhirt vß dem tor trib dz hab ich gethon / das ist offenbar. Der meister sprach so meinte ich das nit / ich meint das also / dz solten klein vnd groß schůch sein / vnd soltest die neigen ein durch den andern. Vlenspiegel hetten ir mich dz also geheissen so het ich dz gern gethon / vnnd thů das noch gern / nun Vlenspiegel vnd sein meister vertrůgen sich mit einander / vnnd vergab im das zůschneiden. Wann vlenspiegel gelobt im / das er im das wolt machen / so er das haben wolt das er ihm

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unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt LXv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/120&oldid=- (Version vom 31.7.2018)