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Ich stieg ein. Baronett Sheffield, der so selten lacht, meinte vergnügt:

„Olaf, das war der feinste Trick, den wir drei bisher angewandt haben. Die Geschichte klappte weit besser, als wir voraussehen konnten!“

„Allerdings, – denn Ellen und Mac sind nun von ihrem Verdacht, die Feme wohne in der Albemarle-Street, gründlich geheilt, und daß die beiden über ihr Abenteuer nichts verlauten lassen, ist genau so selbstverständlich. Ein sehr sympathisches Brautpaar, die beiden, – ich gönne ihnen von Herzen den ersten Preis des großen Rätselwettbewerbs.“

Gegen halb elf, noch bevor die Theater sich geleert hatten, stieg ein Herr im tadellosen Frackanzug und Frackmantel, dem vor der Weste ein randloses Einglas an dünner Seidenschnur hing, die Treppe zu den Kabarett-Sälen des Old-England empor, gab seine Garderobe ab und zupfte vor dem Spiegel seine Schleife zurecht.

Es war ein schlanker, fast magerer Herr mit sehr gemessenen, dennoch kraftvollen Bewegungen. Man konnte ihn seines gebräunten, frischen Gesichts wegen für einen Offizier der englischen Marine halten, zumal die etwas zugekniffenen Augen und die leichten Falten um die Mundpartie ein ungewöhnliches Maß von Energie und Kaltblütigkeit verrieten.

Diesem Herrn, der seit einiger Zeit regelmäßig um diese Stunde den Old-Palast besuchte, folgte ein zweiter, ähnlich vornehmer Gentleman, der einen Smoking trug und dessen Spitzbart und Schläfen bereits die ersten Silberfäden zeigten.

Der Herr im Frack wandte sich jetzt dem schmalen Flur zu, der die Türen der Direktionsräume des großen Vergnügungslokales enthielt, klopfte in bestimmter Art an eine dieser weißlackierten Türen und trat ein.

Das fast überladen elegant ausgestattete Büro enthielt

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Max Schraut: Ein gefährliches Preisrätsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_gef%C3%A4hrliches_Preisr%C3%A4tsel.pdf/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)