Wer etwa daran zweifeln wollte, als wäre ich nicht sein Freund, mag unten die Bescheinigung lesen.[1]
Kaum eine halbe Stunde über Leipzig hinaus, witterte
ich bereits, Plagwitz, wo mein Freund wohnt, müsse in der Nähe liegen. Denn kaum trat ich aus einer Pappelallee, so wehte mich schon heiße Tropenluft an, hie und da schwirrte ein Pampas-Papagei durch die Luft, vor Allem aber die herrlichsten Palmenwäldchen begrüßten mich, so daß der alberne Wegweiser ganz überflüssig war, abgesehen davon, daß mich eine Art Onkel Tom am Thore zu erwarten schien, und ich Löwengebrüll zu vernehmen glaubte.
„Hullalalleya“ begrüßte mich, bis zur Erde geneigt, der Nigger, was, wie mir später mein Freund übersetzte, ungefähr heißt: „Haben Sie die Gewogenheit, weißer Mann der kalten
- ↑ Gefertigter bescheiniget hiemit der Wahrheit gemäß, daß Herr Herbert Kg. mit ihm befreundet ist. Ausgestellt zu Plagwitz am 1. April 1853. Friedrich Gerstäcker.
Herbert König: Ein Besuch bei meinem Freunde Gerstäcker. Braun & Schneider, München 1853, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Besuch_bei_meinem_Freunde_Gerst%C3%A4cker-Herbert_K%C3%B6nig-1853.djvu/1&oldid=- (Version vom 31.7.2018)